Thuburbo Majus, ist ein eher versteckt gelegener Platz in der Nähe von Tunis, welcher zur Zeit der Römer eine lebhafte  Handelsstadt war. Neben einem Legionslager und einer bedeuten Siedlung, waren auch Handelsbereiche  vorhanden. Auch hier sieht man wieder die enorme Wichtigkeit die dieses Gebiet früher für Rom hatte. Die  Fruchtbarkeit der Landschaft wurde schon damals ausgenutzt um mehrere Ernten jährlich einbringen zu  können. Auch die Nähe zu Karthago, Uthina und wie sie nicht noch alle hießen, lässt erkennen, dass es sich  hier nicht bloß um kleines Dorf handelte. Auch heute kann man die weitläufigen Anlagen gut erkennen. Von der Hauptstraße aus kann man schon von  weitem die wieder aufgestellten Säulen des Kapitols erkennen. Nähert man sich dem kleinen Parkplatz, kann  man bereits erkennen, dass die Anlage jedoch deutlich mehr zu bieten hat. Wie bei fast allen "betreuten" Anlagen wurden auch hier die bedeutendsten Funde bereits ins Ausland oder in  das nahe gelegene Bardo Museum in Tunis gebracht.  Der Beginn der Stadt ist heute nicht mehr genau  belegbar. Es wird vermutet, dass die Stadt, welche erst 128 n. Chr. zur Stadt mit Bürgerrechten ernannt wurde,  schon früh besiedelt war. Vor 27 v. Chr. sind jedoch keine Aufzeichnungen bis heute verlässlich gefunden  worden. Die Stadt erlebte im Anschluss an die Bürgerrechte auch ihren Höhepunkt zwischen 150 und 250 n.Chr. . In der  Blütezeit der Stadt dürften an die 12.000 Einwohner hier gelebt haben, was für die damalige Zeit eine  bedeutende Anzahl war. Dennoch erlitt auch diese Stadt das Schicksal vieler Städte dieser Region. Erdbeben,  Kriege, der Einfall der Vandalen und die Eroberung durch die arabischen Völker, hinterließen ihre Spuren. Die  ehemals lebhafte Stadt verschwand so für einige hundert Jahre aus der Geschichte. 1857 wurde die Stadt dann aus dem Schlaf der Geschichte durch den französischen Forscher und Archäologe  Charles Tissot geweckt. Die ehemalige Bischofstadt wurde so wieder zu einem Teil der bereits üppig wuchernden Natur entrissen. Vier  bis zu 8,5 Meter hohe Säulen wurden am Kapitol wieder aufgestellt und stellen bis heute mehr oder weniger das  Erkennungsmerkmal dar. Ein Besuch dieser Anlage rentiert sich in meinen Augen auf jeden Fall. Nicht nur die teilweise gut erhaltenen  Anlagen - eben wie das Kapitol, der Marktplatz, Teile des Aquädukts, sowie eines kleinen Amphitheater -  können hier bewundert werden, sondern die vielen kleineren Gegenstände welche sich in der Wiese und im  Umland befinden sollten in den Mittelpunkt des Besuches kommen.  Unzählige alte Olivenpressen, Fundamente, Triumphbögen mit Storchen Horst, Mauerwerke mit Falkennestern  und viele weitere Details in dieser Art kann man hier entdecken. Die Nähe zum Mehr und die doch eher  regelmäßigen Regenfälle machen aber auch den Besuch bei Sonnenschein deutlich anstrengender als wir dies  aus dem Süden bei gleichen Temperaturen gewohnt waren. Die höhere Luftfeuchtigkeit macht um die  Mittagszeit den Besuch in Verbindung mit der Hitze zu einer echten Herausforderung.  Nach drei Besuchen zu je mehrere Stunden kann ich noch immer nicht sagen, alles gesehen zu haben. Wichtig  bei einem Besuch ist, sich nicht nur auf die eindeutig Touristisch genutzten Bereiche zu beschränken, sondern  auch die weiter ab liegenden Gebiete aufzusuchen. Sie bergen viele dieser kleinen erfreulichen Geheimnisse,  welche den Besuch so besonders herausstechen lassen.   Made with Xara scharfetter.eu
scharfetter.eu